Raiffeisen International mit sehr gutem Ergebnis trotz Finanzkrise
06.11.2008, Konzern-Periodenüberschuss steigt um 38 Prozent auf 861 Millionen Euro (Periodenüberschuss des 3. Quartals mit 296 Millionen Euro um 5 Prozent unter dem Rekord- Vorquartal). Bilanzsumme steigt um knapp 20 Prozent auf 87,3 Milliarden Euro. Return on Equity vor Steuern stabil bei 25,4 Prozent. Cost/Income Ratio verbessert sich auf 54,6 Prozent. Kundenstock wächst auf 14,6 Millionen. Stärkstes Vertriebsnetz aller westlichen Banken in CEE mit 3.168 Geschäftsstellen. Gewinnausblick auf rund 950 Millionen Euro angepasst.
„Diese Geschäftsentwicklung in einem teilweise sehr schwierigen Umfeld belegt, dass wir mit unserem Geschäftsmodell selbst stürmischen Zeiten trotzen können", sagte Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen International.
„Besonders erfreulich ist, dass unser Periodenüberschuss nur knapp unter dem des vorangegangenen Rekordquartals liegt, und das trotz erheblich höherer Wertberichtigungen", ergänzte CFO Martin Grüll.
Bilanzsumme wächst nach drei Quartalen auf 87,3 Milliarden Euro
Trotz rein organischen Wachstums baute die Raiffeisen International ihre Bilanzsumme seit Jahresbeginn um knapp 20 Prozent oder 14,5 Milliarden Euro auf 87,3 Milliarden Euro aus. Der Einfluss von Wechselkursänderungen auf die Bilanzsumme war aufgrund der in fast allen CEE-Ländern deutlich stärker gewordenen Währungen mit einem Plus von 3 Prozent oder 2,4 Milliarden Euro signifikant. Die Veränderungen des Konsolidierungskreises hatten dagegen keine nennenswerten Auswirkungen auf die Konzernbilanz. Das bereinigte organische Wachstum erreichte somit 17 Prozent oder 12,1 Milliarden Euro.
Die Forderungen an Kunden stiegen seit Jahresbeginn um 25 Prozent auf 61,1 Milliarden Euro. Bereinigt um die Kreditrisikovorsorgen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro hatten die Ausleihungen an Kunden einen Anteil von 69 Prozent an der Bilanzsumme. Die Kredite an Retailkunden stiegen mit 29 Prozent ein wenig stärker als jene an Kommerzkunden mit 24 Prozent. Geringere Anstiege wiesen die Bilanzposten Forderungen an Kreditinstitute mit plus 1,1 Milliarden Euro und Wertpapiere und Beteiligungen mit plus 0,6 Milliarden Euro auf.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen um 32 Prozent oder 6,4 Milliarden Euro auf 26,3 Milliarden Euro. Einen wesentlichen Anteil an der Refinanzierung hatten auch die Kundeneinlagen, die um 13 Prozent auf 45,6 Milliarden Euro wuchsen. Die in Wertpapierform ausgereichten verbrieften Verbindlichkeiten stiegen um 51 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Davon stammten 0,8 Milliarden Euro aus einer Reihe von eigenen Verbriefungs- und Warehousing-Transaktionen.
Dynamisches Wachstum beim Zinsüberschuss
Das operative Ergebnis der Raiffeisen International entwickelte sich auch in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres sehr positiv. Die wichtigste Ertragskomponente war nach neun Monaten des Jahres 2008 der Zinsüberschuss, der gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 37 Prozent von 1.704 Millionen Euro auf 2.342 Millionen Euro wuchs. Der Anstieg lag damit wesentlich über jenem der durchschnittlichen Bilanzsumme in Höhe von 31 Prozent. Im Berichtszeitraum ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen aus Veränderungen des Konsolidierungskreises. Der größte Anstieg ergab sich im Segment Treasury mit plus 87 Prozent auf 160 Millionen Euro. Das Segment Corporate Customers verzeichnete einen Anstieg von 39 Prozent auf 793 Millionen Euro und bewegte sich damit auf dem Niveau des Konzerndurchschnitts. Der Zinsüberschuss im Segment Retail Customers wuchs gegenüber der Vergleichsperiode 2007 um 32 Prozent auf 1.355 Millionen Euro. In allen regionalen Segmenten ergaben sich deutliche Steigerungen des Zinsüberschusses. Die Region mit dem größten Zuwachs war mit plus 44 Prozent die GUS. Dies lag vor allem an den im Regionenvergleich deutlich höheren Zinsmargen. In Südosteuropa erhöhte sich der Zinsüberschuss um 36 Prozent, in Zentraleuropa um 32 Prozent. Die Nettozinsspanne des Konzerns verbesserte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum 2007 um 17 Basispunkte auf 3,96 Prozent. Ungeachtet der durch die weltweite Finanzkrise erhöhten Refinanzierungskosten lag sie auch um 10 Basispunkte über dem Geschäftsjahr 2007.
Ebenfalls auf erfreulichem Niveau, wenngleich etwas niedriger als beim Zinsüberschuss, lagen die Steigerungsraten beim Provisionsüberschuss, der um 23 Prozent auf 1.098 Millionen Euro wuchs. Das stärkste Wachstum lag hier beim Kredit- und Garantiegeschäft, dessen Erträge um 45 Prozent auf 152 Millionen Euro stiegen, sowie beim Devisengeschäft, das mit 348 Millionen Euro um 35 Prozent mehr zum Gesamtergebnis beitrug. Wichtigste Ergebniskomponente blieb der Zahlungsverkehr, dessen Ergebnis mit 475 Millionen Euro um 24 Prozent über dem Vorjahresniveau lag.
Das Handelsergebnis lag trotz des widrigen Marktumfelds um 6 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Betrachtet man die einzelnen Ergebniskomponenten, ergibt sich ein sehr differenziertes Bild: Starke Zuwächse verzeichnete etwa das Ergebnis aus währungsbezogenen Geschäften, das sich mit 156 Millionen Euro nach 87 Millionen Euro im Vorjahr fast verdoppelte. Demgegenüber fiel das Ergebnis aus dem zinsbezogenen Geschäft von 21 Millionen Euro auf minus 22 Millionen Euro, insbesondere verursacht durch Kursrückgänge in den letzten zwei Monaten des Quartals.
Die übrigen Betriebserträge beliefen sich auf minus 18 Millionen Euro, während im Vorjahr noch ein Ertrag von 18 Millionen Euro erzielt worden war. Dieser Rückgang verteilt sich auf mehrere Posten: Im Vorjahr waren um 10 Millionen Euro höhere Erstkonsolidierungseffekte durch die erfolgswirksame Auflösung passiver Unterschiedsbeträge enthalten. Weiters erhöhte sich der Aufwand aus der Neudotierung sonstiger Rückstellungen, insbesondere für Rechtsfälle, um 10 Millionen Euro. Schließlich stieg auch der Aufwand für nicht ertragsabhängige sonstige Steuern um 11 Millionen Euro. Dagegen entwickelte sich der Ergebnisbeitrag aus dem Operating Leasing, in erster Linie in Südosteuropa, mit einem Zuwachs von 12 Millionen Euro auf 28 Millionen Euro positiv.
Verwaltungsaufwendungen moderat gestiegen
Die Verwaltungsaufwendungen stiegen gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 402 Millionen Euro oder 26 Prozent auf 1.940 Millionen Euro. Dabei ergaben sich keine nennenswerten Effekte aus den Veränderungen des Konsolidierungskreises. Nach neun Monaten des Geschäftsjahres stiegen die Verwaltungsaufwendungen damit trotz Fortführung der Investitionsprogramme in den Ausbau der Vertriebskanäle in geringerem Ausmaß als die Betriebserträge. Die Cost/Income Ratio verbesserte sich auf dieser Basis gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozentpunkte auf 54,6 Prozent.
Der Personalaufwand nahm mit 49 Prozent den größten Anteil an den Verwaltungsaufwendungen ein. Gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 25 Prozent oder 188 Millionen Euro auf 947 Millionen Euro angewachsen, setzte er sich zu 78 Prozent aus Löhnen und Gehältern, zu 19 Prozent aus gesetzlichen Sozialabgaben und zu 3 Prozent aus freiwilligem Personalaufwand zusammen. Regional betrachtet zeigten sich nur geringe Unterschiede bei den Steigerungsraten im Personalaufwand: In Zentraleuropa stieg dieser um 27 Prozent, in Südosteuropa um 25 Prozent und in der GUS um 22 Prozent.
Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl belief sich im Zeitraum Jänner bis September 2008 auf 61.140. Gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres bedeutete dies einen Zuwachs um 12 Prozent oder 6.461 Mitarbeiter. Südosteuropa verzeichnete dabei mit einem Plus von 3.312 Mitarbeitern oder 23 Prozent den höchsten Anstieg. In Zentraleuropa wuchs die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter um 1.612 oder 14 Prozent, während diese in der GUS um 1.538 Mitarbeiter oder 6 Prozent über der Vorjahresperiode lag.
Der Sachaufwand verzeichnete mit einem Plus von 32 Prozent oder 195 Millionen Euro auf 811 Millionen Euro einen höheren Anstieg als der Personalaufwand. Am stärksten stieg der Sachaufwand aufgrund höherer Mietaufwendungen mit plus 39 Prozent in der GUS, während er in Zentraleuropa um 24 Prozent und in Südosteuropa um 20 Prozent zunahm. Die größten Aufwandsposten stellten Raumaufwand mit 223 Millionen Euro (plus 39 Prozent), IT-Aufwand mit 103 Millionen Euro (plus 25 Prozent) sowie Werbeaufwand mit 88 Millionen Euro (plus 17 Prozent) dar.
Die Anzahl der Geschäftsstellen belief sich per Quartalsende auf 3.168. Dies ist ein Zugang von netto 145 Geschäftsstellen gegenüber der Vergleichsperiode. Die Neueröffnungen erfolgten überwiegend in Südosteuropa (238), insbesondere in Rumänien (146) und Bulgarien (49). In der GUS wurden durch weitere Standortoptimierungen per Saldo 112 Filialen geschlossen.
Konsequente Risikopolitik – Kreditrisikovorsorgen um 51 Prozent erhöht
Die Neudotierung von Kreditrisikovorsorgen stieg im Jahresvergleich um 51 Prozent oder 123 Millionen Euro auf 366 Millionen Euro. Regional gesehen entfielen von den Kreditrisikovorsorgen 38 Prozent oder 140 Millionen Euro auf die Konzerneinheiten in der GUS und 37 Prozent oder 136 Millionen Euro auf die Konzerneinheiten in Zentraleuropa. Während in der GUS die Risikovorsorgen gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres nahezu unverändert blieben, verzeichnete Zentraleuropa einen Anstieg von 67 Millionen Euro. Dabei lagen die größten Zuwächse in Ungarn, wo sich die nachlassende wirtschaftliche Entwicklung entsprechend auswirkte, und in der Tschechischen Republik, in der für einzelne Fälle im Corporate-Bereich vorgesorgt werden musste. In Südosteuropa beliefen sich die Kreditrisikovorsorgen auf 90 Millionen Euro. Der Zuwachs von 56 Millionen Euro gegenüber dem niedrigen Niveau des Vorjahres erfolgte vor allem in den Konzerneinheiten in Rumänien, Kroatien, Bulgarien und Albanien.
Die Risk/Earnings Ratio für den Konzern betrug für die drei Quartale 2008 insgesamt 15,6 Prozent. Für Retail Customers wurden 73 Prozent aller Vorsorgen gebildet, der Rest fiel im Bereich Corporate Customers an. Im dritten Quartal erhöhte sich die Risk/Earnings Ratio auf 19 Prozent und lag damit über den Werten der letzten Quartale.
Gute Kapitalausstattung – Eigenkapital um 15 Prozent erhöht
Das bilanzielle Eigenkapital der Raiffeisen International erhöhte sich seit dem Jahresultimo 2007 um 15 Prozent oder 965 Millionen Euro auf 7.587 Millionen Euro. Zu dieser Erhöhung trugen der Gewinn des laufenden Geschäftsjahres in Höhe von 965 Millionen Euro sowie Kapitaleinzahlungen von Minderheitsgesellschaftern in verschiedene Konzerneinheiten in Höhe von 41 Millionen Euro bei. Dem stand eine Gewinnausschüttung in Höhe von 179 Millionen Euro für das Jahr 2007 gegenüber: Im Juni 2008 beschloss die Hauptversammlung der Raiffeisen International eine Dividendenausschüttung von 0,93 Euro je Aktie, das sind insgesamt 143 Millionen Euro, die restlichen 37 Millionen Euro entfielen auf Minderheitsgesellschafter der Konzerneinheiten.
Darüber hinaus erhöhten positive Wechselkursänderungen einiger CEE-Währungen abzüglich damit in Zusammenhang stehender Kapitalabsicherungstransaktionen (Capital Hedge) das Eigenkapital per Saldo um 159 Millionen Euro. Die stärksten Auswirkungen ergaben sich durch die Währungsaufwertungen in der Ukraine sowie in der Slowakei, Ungarn und Polen.
Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel erhöhten sich um 5 Prozent oder 360 Millionen Euro auf 7.044 Millionen Euro. Darin ist der laufende Gewinn des Berichtsjahres nicht enthalten, da er aufgrund in Österreich geltender gesetzlicher Vorschriften in der Rechnung noch nicht berücksichtigt werden darf.
Das Kernkapital (Tier 1) erhöhte sich um 88 Millionen Euro auf 5.780 Millionen Euro. Die wesentlichen Änderungen im Kernkapital ergaben sich einerseits durch die deutlichen Aufwertungen verschiedener CEE-Währungen und anderseits durch die Dividendenausschüttung in Höhe von 143 Millionen Euro. Die ergänzenden Eigenmittel (Tier 2) stiegen in erster Linie wegen der seit der Einführung von Basel II geänderten Berechnungsweise um 237 Millionen Euro auf 1.194 Millionen Euro. Das anrechenbare kurzfristige Nachrangkapital (Tier 3) erhöhte sich um 43 Millionen Euro auf 101 Millionen Euro.
Den vorhandenen Eigenmitteln steht ein aufsichtsrechtliches Eigenmittelerfordernis von 6.080 Millionen Euro gegenüber. Daraus resultiert eine Überdeckung von rund 16 Prozent oder 964 Millionen Euro. Zum Jahresende 2007 hatte das Eigenmittelerfordernis nach alter Regelung (Basel I) 4.317 Millionen Euro betragen. Ein Teil des zusätzlichen Eigenmittelerfordernisses von 1.762 Millionen Euro geht daher auf den Basel-II-Effekt zurück, insbesondere auf das erstmals zu berücksichtigende Eigenmittelerfordernis für das operationelle Risiko in Höhe von 440 Millionen Euro.
Die Kernkapitalquote bezogen auf das Kreditrisiko fiel im Vergleich zum Jahresultimo um 2,5 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent (einschließlich des Gewinns des laufenden Geschäftsjahres läge sie bei 10,4 Prozent). Die Quote bezogen auf das gesamte Risiko betrug 7,6 Prozent, unter Einbeziehung des Gewinns entspräche dies 8,9 Prozent. Die Eigenmittelquote reduzierte sich um 3,1 Prozentpunkte auf 9,3 Prozent, einschließlich des Gewinns läge sie bei 10,5 Prozent.
Sehr gutes Ergebnis im dritten Quartal – trotz Finanzkrise
Die Raiffeisen International erzielte trotz der weltweiten Finanzkrise auch im dritten Quartal 2008 sehr gute Ergebnisse. Im Vergleich zum zweiten Quartal stieg im dritten Quartal das operative Ergebnis um 9 Prozent auf 578 Millionen Euro. Aufgrund des höheren Bedarfs an Kreditrisikovorsorgen lag der Quartals-Konzern-Periodenüberschuss bei 296 Millionen Euro und damit um 5 Prozent unter dem des Vorquartals, dem bislang besten in der Unternehmensgeschichte.
Segmentberichterstattung
Die Geschäftsaktivitäten der Raiffeisen International sind sowohl nach Geschäftsfeldern als auch regional segmentiert.
Geschäftsfelder – Corporate Customers mit 35 Prozent Ergebnisplus
Das Segment Corporate Customers verzeichnete nach neun Monaten einen starken Ergebniszuwachs, das Vorsteuerergebnis wuchs im Periodenvergleich um 35 Prozent auf 698 Millionen Euro. Dieser Anstieg beruhte im Wesentlichen auf dem operativen Geschäft: Positiv wirkten sich Zuwächse sowohl im Zinsüberschuss – er legte um 39 Prozent auf 793 Millionen Euro zu – als auch im Provisionsüberschuss aus, der um 25 Prozent auf 385 Millionen Euro anstieg. Die Kreditrisikovorsorgen stiegen um 37 Prozent auf nunmehr 99 Millionen Euro. Die Verwaltungsaufwendungen wuchsen um 31 Prozent auf 408 Millionen Euro, womit sich die Cost/Income Ratio auf 33,8 Prozent weiter verbesserte. Das sonstige betriebliche Ergebnis erreichte 25 Millionen Euro, von denen rund 13 Millionen Euro aus dem Geschäftsfeld Operating Leasing stammten. Die Risikoaktiva für das Kreditrisiko nach Basel II erreichten 35,4 Milliarden Euro. Gegenüber dem noch nach Basel I berechneten Vergleichswert des Vorjahres bedeutet das eine Erhöhung um 59 Prozent. Dies hängt mit der neuen Berechnungsweise zusammen, die insbesondere Forderungen an Banken und an den öffentlichen Sektor mit höheren Risikogewichtungen belastet. Der Return on Equity sank trotz des hohen Periodenüberschusses wegen der stark gestiegenen Eigenkapitalbasis um 3,6 Prozentpunkte auf 29,3 Prozent. Der Anteil des Geschäftsfelds am Gesamtergebnis stieg um 1 Prozentpunkt auf 55 Prozent.
Der Anteil des Segments Retail Customers am Vorsteuerergebnis lag bei 35 Prozent und somit um 2 Prozentpunkte unter dem der Vergleichsperiode. Das Vorsteuerergebnis dieses Geschäftsfeldes verbesserte sich gegenüber der Vergleichsperiode um 24 Prozent auf 438 Millionen Euro. Hauptgründe für diesen vergleichsweise moderaten Anstieg waren die wegen der fortlaufenden Investitionen in das Filialnetz höheren Verwaltungsaufwendungen, die um 28 Prozent auf 1.378 Millionen Euro stiegen, und die um 55 Prozent erhöhte Neudotierung von Kreditrisikovorsorgen (265 Millionen Euro). Trotz weiterhin hoher Verwaltungsaufwendungen verbesserte sich die Cost/Income Ratio um 1 Prozentpunkt auf 66,2 Prozent. Der Return on Equity sank im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2007 um 1,6 Prozentpunkte auf 28,9 Prozent.
Das Segment Treasury steuerte einen beträchtlichen Ergebnisbeitrag von 197 Millionen Euro (plus 59 Prozent) bei. Dies wurde trotz um 31 Prozent gestiegener Verwaltungsaufwendungen im Wesentlichen durch einen um 87 Prozent verbesserten Zinsüberschuss erreicht. Das Eigenmittelerfordernis bzw. die Kreditrisikoaktiva stiegen wegen der neuerdings nach Basel II erfolgenden Berechnung stark an, da Investitionen in Sovereigns und Banken nun vom Rating abhängig sind und die bevorzugten Gewichtungen der alten Regelung nicht mehr angewendet werden können. Der Return on Equity des Segments sank wegen des Anstiegs des Eigenmittelerfordernisses und des auf dieser Basis errechneten Eigenkapitals um 4,4 Prozentpunkte auf 25,6 Prozent. Die Cost/Income Ratio verbesserte sich leicht auf 26,7 Prozent.
Regionale Segmente – GUS wieder mit bestem Quartalsergebnis
Auch nach drei Quartalen verzeichnete die Region GUS mit 477 Millionen Euro den höchsten Periodenüberschuss vor Steuern aller drei Segmente. Der starke Ergebniszuwachs von 84 Prozent oder 218 Millionen Euro ist primär auf den hohen Zinsertrag und eine bessere Risk/Earnings Ratio zurückzuführen. Die Bilanzaktiva wuchsen im Jahresabstand um 36 Prozent. Die GUS steuerte 38 Prozent zum gesamten Periodenüberschuss vor Steuern bei und lag damit um 11 Prozentpunkte über ihrem Anteil in der Vergleichsperiode des Vorjahres.
Die Region Südosteuropa erwirtschaftete mit 430 Millionen Euro den zweitgrößten Periodenüberschuss vor Steuern. Der Ergebnisanstieg von 23 Prozent oder 82 Millionen Euro beruhte im Wesentlichen auf einem soliden Wachstum des Zins- und Provisionsüberschusses und einer weiterhin straffen Kostenstruktur. Der Beitrag zum Periodenüberschuss vor Steuern betrug 34 Prozent und ging damit gegenüber dem Vorjahreswert geringfügig um 3 Prozentpunkte zurück. Die Bilanzaktiva wuchsen im Jahresvergleich um 22 Prozent.
In Zentraleuropa verbesserte sich das Vorsteuerergebnis um 2 Prozent oder 7 Millionen Euro auf 354 Millionen Euro. Das Ergebnis wurde durch die Zuwächse beim Zins- und beim Provisionsüberschuss positiv, durch hohe Dotierungen von Wertberichtigungen negativ beeinflusst. Das Segment trug 28 Prozent zum Gesamtergebnis bei. Verursacht durch den starken Anstieg in der GUS ergab sich dabei ein Rückgang von 8 Prozentpunkten gegenüber dem durch Sondereffekte beeinflussten Vorjahreswert. Diese waren durch Veränderungen des Konsolidierungskreises entstanden. Die Bilanzaktiva der Region stiegen im Jahresvergleich um 30 Prozent.
Bei den Konzernaktiva dominierte Zentraleuropa weiterhin mit einem Anteil von 41 Prozent. Wie im Vorjahr hatte das Segment Südosteuropa den zweitgrößten Anteil mit 30 Prozent (minus 2 Prozentpunkte gegenüber der Vergleichsperiode), gefolgt von der GUS mit 29 Prozent (plus 2 Prozentpunkte).
Gewinnausblick angepasst
Für das Geschäftsjahr 2008 strebt die Raiffeisen International einen – aufgrund der veränderten Marktlage um 5 Prozent angepassten – Konzern-Jahresüberschuss von rund 950 Millionen Euro an. Das derzeitige Marktumfeld erfordert eine Überarbeitung der mittelfristigen Ziele. Daher wird das Unternehmen diese Ziele anlässlich der Publikation des Ganzjahresergebnisses 2008 im März 2009 bekannt geben.
ENDE Pressemeldung / Pressemitteilung Raiffeisen International mit sehr gutem Ergebnis trotz Finanzkrise
Über Raiffeisen International Bank-Holding AG:
Seit der Gründung der heutigen Raiffeisen Bank in Ungarn bereits im Jahr 1986 hat die Raiffeisen International konsequent Wachstumsmärkte erschlossen bzw. ihre lokale Präsenz ausgebaut. Die jüngsten Beispiele hierfür waren die Akquisitionen von Banken im Kosovo, in Belarus, Albanien und der Ukraine in den Jahren 2002 bis 2005. Anfang 2006 erwarb die Raiffeisen International die russische Impexbank zur Gänze. Im Juli desselben Jahres wurde die eBanka in der Tschechischen Republik akquiriert. Beide Banken wurden durch Fusion mit den bestehenden lokalen Raiffeisenbanken in das Netzwerk integriert.
Ende Juni 2008 gehörten Tochterbanken, Leasinggesellschaften und eine Reihe von Finanzdienstleistungsunternehmen in 17 Märkten zum Konzern der Raiffeisen International. Mehr als 61.800 Mitarbeiter betreuten 14,4 Millionen Kunden in mehr als 3.000 Geschäftsstellen. Die Raiffeisen International verfügt damit über das dichteste Vertriebsnetz aller westlichen Banken in CEE.
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